FACT-ForschungsDialog am 12.12.2024

FACT-ForschungsDialog zum
Thema „BOARD DIVERSITY
AND CORPORATE SUCCESS:
EVIDENCE FROM TURKEY AND
GERMANY“

Auf einem weiteren FACT Forschungs-
Dialog präsentierte Prof. Dr. Stephan
Schöning am 12.12,2024 die Ergebnisse
eines Forschungsvorhabens zum Thema
„Auswirkungen von Diversity im
Vorstand deutscher und türkischer
Großunternehmen auf den
Unternehmenserfolg“. Das Forschungsvorhaben ist eine länderübergreifende Kooperation mit Doc
Dr. Çiydem Çatak und Sena Yılmaz Arslan von der Türkisch-Deutschen Universität Istanbul. Die
Forschungsergebnisse wurden bereits auf der ABAC-Konferenz der Türkisch-Deutschen Universität
Istanbul im November 2024 vorgestellt und diskutiert.
Prof. Schöning stellte eingangs heraus, dass in den letzten Jahren die Bedeutung von Diversity auf
allen Ebenen der Gesellschaft und damit auch im Unternehmensbereich in den Fokus gerückt ist.
Inzwischen gibt es gesetzliche Regelungen, die eine Geschlechtervielfalt im Top-Management von
Unternehmen vorschreiben. Dahinter steht auch die Annahme, dass Vielfalt in den Vorständen den
wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens erhöht. Dem Einfluss kultureller Vielfalt auf den Erfolg von
Vorständen wird jedoch weit weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl sich mehrere
Forschungspublikationen und Studien mit diesem Thema befassen, gibt es nur wenige, die die
Situation in verschiedenen Ländern vergleichen. Unsere Studie untersucht wichtige börsennotierte
Unternehmen in der Türkei und in Deutschland, d.h. solche, die in den wichtigsten Börsenindizes
(BIST 30 und DAX 30/40 im Zeitraum 2024 bis 2022) vertreten waren. Die Herkunft und das
Geschlecht der Vorstandsmitglieder werden erhoben, und mit Hilfe einer Paneldatenanalyse wird die
Vermutung geprüft, ob kulturelle und geschlechtsspezifische Vielfalt im Vorstand den Erfolg
beeinflusst. Es zeigt sich, dass ein solcher Zusammenhang für die kulturelle Dimension tatsächlich
nachweisbar ist, allerdings überraschenderweise negativ für türkische Unternehmen und positiv für
deutsche Unternehmen. Die Analyse zeigt auch Ergebnisse hinsichtlich der optimalen
Unternehmensgröße, aber es gibt keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Gender
Diversity und finanziellen Leistungskennzahlen. Als mögliche Ursachen wurden der unterschiedliche
Internationalisierungsgrad der Unternehmen, kulturelle Unterschiede, die die Zusammenarbeit im
Vorstand beeinflussen, und die immer noch geringe Anzahl von Frauen in den Vorständen, die dazu
führt, dass die Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg kaum spürbar sind, genannt.
Der Nachmittag endete mit einer intensiven Diskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Claudia
Ossola-Haring, in der u.a. der weitere Forschungsbedarf herausgestellt wurde.

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