FACT Unternehmer Dialog am 14.01.2025

FACT-UnternehmerDialog mit Michael Ritter von CLAAS zum Thema
„Kommunikation im internationalen
Kontext“


Am 14.01.2025 begrüßte Prof. Dr. Stephan Schöning als
Vorsitzender des Forschungsvereins FACT-Center e.V.
Herrn Michael Ritter, Senior Vice President Region EAST
des Landtechnikherstellers CLAAS zu einem weiteren
FACT UnternehmerDialog. In seinem Impulsvortrag mit
dem Thema „Growing together – Communicating together in
an international context“ beschäftigte sich Michael Ritter
mit Herausforderungen und Lösungsansätzen beim
Umgang mit interkulturellen Unterschieden. Michael Ritter zeichnete zunächst seinen Lebenslauf und seine ganz persönlichen interkulturellen Herausforderungen nach. „Ich bin der DDR aufgewachsen und nach dem Mauerfall zum Studium in den Westen gezogen, was für mich einen ersten Kulturschock bedeutete“. Während des Studiums
traf er die Entscheidung, interkulturelle Erfahrungen jenseits etablierter Pfade zu sammeln, und ging
für einen Auslandsaufenthalt nach Russland. Seine berufliche Karriere begann er bei Volkswagen
ebenfalls im Ausland und war zunächst in Südafrika tätig, danach folgten Stationen in Argentinien
und Russland. Im Jahr 2009 wechselte er dann zu CLAAS und leitet inzwischen den Bereich Sales und
Services für die Region East, die Länder in Asien, Afrika und Osteuropa umfasst. Diese Region, in der
über 75 % der Weltbevölkerung leben, ist für den Agrarsektor sehr bedeutsam, da in ihr mehr als 55
% der weltweiten Agrarflächen liegen und ein großer Teil der Weizen- und Reisproduktion hier
erfolgt. Die Struktur der Märkte, Anforderungen der Kunden und die eingesetzten Maschinen
unterscheiden sich dabei teils erheblich, wobei die ständige Verfügbarkeit der Maschinen für alle
Kunden existenziell ist: „Wenn eine Maschine heute ausfällt, dann müssen Ersatzteile binnen
kürzester Zeit vor Ort verfügbar sein, um die Einsatzfähigkeit der Maschinen zu gewährleisten.“
In Kern seines Vortrags beschäftigte sich Michael Ritter mit den vielfältigen Herausforderungen, die
das Leben und die Arbeit im interkulturellen Umfeld mit sich bringen. Anhand einprägsamer Beispiele
aus den Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, des beruflichen Umfelds und der kulturellen und
mentalen Einstellungen veranschaulichte er mögliche Konfliktfelder interkultureller Kommunikation.
Entscheidend sei es, sich der kulturellen Unterschiede bewusst zu werden, sei es bei Fragen der
Begrüßung, Essgewohnheiten, dem Empfinden räumlicher Distanz etwa bei Gesprächen oder
Warteschlangen sowie der Feedbackkultur. Michael Ritter betonte zudem die zentrale Bedeutung
einer Herangehensweise, die nicht bewerte und nicht davon ausgehe, die eigenen Werte und
Einstellungen seien die einzig richtigen. Im Wirtschaftsleben spiele gerade der Aufbau von Vertrauen
eine sehr große Rolle: Während in einigen Ländern wie Deutschland ein Vertrauensaufbau eher
durch die geleistete Arbeit erfolge, komme in anderen Ländern wie China der persönlichen
Beziehung hierbei eine größere Bedeutung zu. Zum Abschluss ermunterte Michael Ritter die
Studierenden, den Weg ins Ausland zu suchen, dort viel zu beobachten und möglichst die jeweilige
Landessprache zu lernen.
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich unter der Moderation von Prof. Dr. Claudia Ossola-
Haring eine intensive Diskussion unter den Anwesenden.

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