FACT-UnternehmerDialog am 24.04.2024

FACT-UnternehmerDialog mit Eugen
Schlosser zum Thema Managerial Coaching

Am 24.04.2024 war Eugen Schlosser, Senior Coach mit Fokus auf Executive Coaching und vormals Interim Operational Lead der Forensic bei Deloitte am Standort Stuttgart, Referent beim FACT UnternehmerDialog

In seinem Impulsvortrag zum Thema „Manager als Coach – Coaching als Führungsinstrument“ beschäftigte er sich zunächst mit dem Begriff Managerial Coaching. Wesentlich ist die Erkenntnis, dass sich Managerinnen und Manager beim Managerial Coaching Coaching-Techniken bedienen, es aber deutliche Unterschiede zum klassischen Coaching durch externe Coaches gibt: Klassisches Coaching findet in einem geschützten Raum statt und berücksichtigt alle relevanten Aspekte, einschließlich emotionaler Themen, persönlicher Ziele, Herausforderungen, Selbstreflexion, beruflicher Entwicklung und Beziehungsmanagement. Beim Managerial Coaching hingegen spielen persönliche Themen der Mitarbeitenden eine untergeordnete Rolle, da der geschützte Rahmen schwer zu replizieren ist.

Eugen Schlosser stellte dann die Bedeutung von Managerial Coaching in dynamischen Arbeitsumgebungen heraus. Managerial Coaching sei erforderlich, um individuelle und organisatorische Ziele zu verbinden, und wird von den Mitarbeitenden zunehmend eingefordert. Eine Umfrage in britischen Unternehmen im Jahr 2015 belegte, dass 80% der Mitarbeiten Coaching von ihren Führungskräften erwarten.

Das Ziel von Managerial Coaching ist es, Mitarbeitende durch gezielte Fragen und Unterstützung zu fördern, anstatt sie durch direkte Anweisungen zu führen. Dabei steht im Mittelpunkt, die individuellen Fähigkeiten und Potenziale der Mitarbeitenden zu entwickeln, klare Ziele zu setzen, konstruktives Feedback zu geben und positives Verhalten zu modellieren. Dies führt zu einer verbesserten Leistung, höheren Zufriedenheit und stärkerem Engagement der Mitarbeitenden. Das Konzept basiert dabei auf Ansätzen der humanistischen Psychologie und systemischen Ansätzen und betont die Rollen-, Kontext- und Passungskompetenz. Eugen Schlosser nutzt jedoch insbesondere den Ansatz des lösungsorientierten Kurzzeitcoachings, um Mitarbeitende schnell und effizient zu unterstützen. Dabei liegt der Fokus auf ihren Stärken und Ressourcen sowie auf konkreten Lösungen. Anstatt Probleme ausführlich zu analysieren, werden gezielte Fragen gestellt, um schnelle Fortschritte und positive Veränderungen zu erzielen. Dieser Ansatz fördert Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit, indem er die Mitarbeitenden ermutigt, eigene Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Dabei kann es zielführend sein, zum Beispiel jährliche Mitarbeitergespräche zu hinterfragen, und die Integration von regelmäßigen, zielgerichteten Feedback-Sitzungen in den beruflichen Alltag zu integrieren. Eugen Schlosser zeigte dies am Beispiel eines internationalen Technologieunternehmens auf, in dem durch monatliches Coaching eine deutlich verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit erreicht werden konnte. Grundsätzlich gilt es beim Managerial Coaching die Balance zwischen Leistungsanforderungen und individueller Förderung so herzustellen, dass sowohl die Leistung als auch die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert werden. Die Potenziale werden durch wissenschaftliche Studien bestätigt.

Als Fazit betonte Eugen Schlosser, dass eine kontinuierliche Anpassung von Coaching-Kompetenzen von Managerinnen und Managern notwendig ist, sich aber Investitionen in das Humankapital durch Managerial Coaching nachweisbar auszahlen. Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine intensive Diskussion unter den Anwesenden.

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